mirror images 7, 2016, Digitaldruck auf Polystyrol, 3x 200x100cm
Freitag, 9. November 2018
mirror images 17, 2017, Digitaldruck auf Polystyrol, 3x 200x100cm
.... "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" hat Goya eine seiner
bekanntesten Radierungen benannt - wobei, möchte ich anmerken, z.B. auch
schon das Schlafgemach als solches, zumal ein besonders fein
ausgestattetes und mächtiges, seinen Teil dazu beitragen mag, daß das
schlafende Bewußtsein vehement in eine Gegenwelt katapultiert wird.
Donnerstag, 1. November 2018
Wie sich Farbe als substanzielles oder korrespondierendes Element in
zwar vorhandenen, aber für uns nicht sichtbaren, komplexen Strukturen
niederschlägt und welche aktive Rolle sie in solchen Strukturbildungen
spielen mag - darüber können wir nur ästhetisch-spielerische Mutmaßungen
anstellen. Apparative Bildgebungsverfahren, angewandt auf
physikalische, chemische und biologische Prozesse geben in dieser
Richtung einigen Aufschluß, aber loten diese Dimension gewiß bei weitem
nicht aus.
Dienstag, 30. Oktober 2018
mirror images 71, 2018, Digitaldruck auf Polystyrol, 3x 200x100cm
Kann man ein Bild wie dieses - das sich nur der Farben Schwarz und Weiß
bedient - der Colorfield-Malerei zuordnen? - Antwort > Nein, ist ja
nur schwarz/weiß - also von Farbe im eigentlichen Sinne: keine Spur!
> also Schwarz und Weiß sind keine Farben, klar, ja oder, Moment >
vielleicht doch!? Schwarz und Weiß sind ja doch auch Farben!? - oder
doch nicht? > langsam! > klar, sie sind keine Spektralfarben,
keine Buntfarben mit unendlichen Zwischen-, Misch- und Hell-Dunkeltönen -
aber Farben, zumal für einen Künstler, sind sie allemal > Was wäre
Max Beckmanns farbintensive Malerei ohne reines Schwarz, ohne welches
keines seiner reifen Gemälde auskommt? .... natürlich, zugegeben, immer
im Verbund mit geradezu geil intensiven Farben aller Art - aber
letztlich stellt sich, quasi über Max B. hinausweisend, die Frage: was
kann der ausschließliche Einsatz von Schwarz und Weiß in der Malerei für
einen Sinn oder welche spezifische Wirkung kann er haben - oder ist der
Verzicht auf den Einsatz von Spektralfarben schlicht Blödsinn?
Selbst der amerikanische Maler Franz Kline, dessen charakteristisches
Merkmal auf den ersten Blick rein schwarz-weiß basiertes
sperrig-dynamisches Action-Painting ist, verzichtet zumeist nicht, und
sei es nur auf den Hach einer Buntfarbbeimischung. Hier, bei diesem Bild
nun: nur Schwarz, Weiß und Mischungen daraus - die Wirkung: man stellt
sich angesichts des Motivs, das man zu erkennen meint, prompt Farben
vor, welche das zu Sehende IN WIRKLICHKEIT haben könnte, man fühlt sich
schlecht oder nur halb bedient - angesichts eines Motivs, das
offensichtlich nach Farbe schreit, wir fühlen uns um die Eindeutigkeit
und vollgültige Stimmung betrogen, die sich uns mit einem solchen
Bildinhalt aufdrängen möchte. Aber bei all dem Elend, also der hier
fehlenden Farbe, hat es ja vielleicht auch etwas Gutes > Wir nehmen
dadurch so etwas wahr wie eine uns tief eingeschriebene Vorstellung
eines solchen Bildes an sich - ohne in einer speziellen Stimmung zu
versinken oder uns darin zu suhlen. Wir erleben einen Archetypus von
sinnlich-weltlicher Erfahrung.
Sonntag, 28. Oktober 2018
.... das Konzept der amerikanischen Colorfield-Malerei der 1960er mit
digitalen Mitteln fortschreiben zu wollen - kann das Sinn machen? Ich
denke schon - und ist vielleicht sogar mehr als eine fragwürdige Option.
Es gibt in der Kunstgeschichte, würde ich sagen, so etwas wie
notwendige Stilkreationen bis hin zu einzelnen Kunstwerken, Plastiken
und Bildern und zumindest für Kunstwerke seit der Epoche der Renaissance
vermögen wir, was dies angeht, verstärkt Urteile zu fällen. Notwendig
soll heißen, daß hier das die jeweilige Zeit Bewegende zu einem
treffenden und qualitativ überragenden Ausdruck gelangt. Die
Notwendigkeit für ein Bild wie dieses läge dann in zwei Dingen begründet
- einmal darin (wenn man diese Voraussetzung mitmacht), daß die
besondere Seh-und Seinserfahrung, wie sie von den Colorfield-Malern
intendiert wurde, mehr als nur zeitspezifische Substanz besitzt - und
zum anderen darin, daß neue, sprich heutige digitale Mittel der
Bilderzeugung danach verlangen angewandt zu werden, und zwar über
ästhetisch-pragmatische Zwecke hinausgehend auch auf rein künstlerischer
Ebene. (imaginär Beteiligte an diesem Bild .... geht schon mit Nolde
los ;) dann Rothko, Still und Newman (Who´s afraid of Red, Yellow and Blue)
Donnerstag, 31. Mai 2018
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