Ein Bild ist ein Bild - und aus seiner Sicht oder aus der puren Sicht
darauf kann, vielleicht sogar sollte einem die gesamte Kunstgeschichte
egal oder wurscht sein, wie unsere bayerischen Landsleute zu sagen
pflegen. Immerhin, Assoziationen sind schwer auszublenden und so kommt
mir hier unweigerlich Brancusis "Schlafende Muse" in den Sinn, durch die
ominöse farbliche Gesamtkonstellation im Zusammenhang mit dem
abstrahierten Kopfmotiv auch De Chiricos "Beunruhigende Musen" und
schließlich auch noch David Hockney. Würde es Sinn machen diese
Assoziationen in eine wieder ausschließlich dem Bild zugewandte
Betrachtung einfließen zu lassen? Ließe dies den content, bzw. die
inhaltliche Eigentlichkeit des Bildes, um mal diesen von Adorno
verpönten Begriff im Spiel zu halten, vielleicht tiefer ausschürfen?
Ließe sich andererseits von Assoziationen wie den hier genannten, sofern
sie sich einmal eingestellt haben, überhaupt noch absehen? So oder so
bleibt festzustellen, daß wir, willentlich oder unwillentlich, den Kopf
nicht freihaben - weder für den scheinbar simplen Vorgang einer
Bildbetrachtung, noch oder schon garnicht für die umso vieles komplexere
Erfahrung der Wirklichkeit überhaupt.
mirror images 53, 2018, Digitaldruck auf Polystyrol, 2x 200x100cm
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